Ich schau mir gerne Krimis an,
es ist nämlich das Gute dran,
es nervenkitzelt toll in mir,
indessen ich mein Hirn trainier.
Meistens entlarv' ich sehr bald schon
die mordausübende Person.
Nur selten kennt man zu Beginn
schon Täter oder Täterin.
Da wieder bin ich fasziniert
wie kaltblütig und raffiniert
der Mörder seinen Mord begeht
dann die Verhöre noch durchsteht.
Bei mir würd man die Tat gleich
wittern,
verraten würd ich mich durch Zittern,
auch dann, wenn ich die Mörderin
nicht sein kann und auch gar nicht
bin.
Allein die Tötung funktioniert
in Krimis meistens wie geschmiert.
Der Tod tritt ein stets augenblicklich,
nie gibt es da so unerquicklich
ein Zucken, Stöhnen bis zum Schluß
das sich der Täter anseh'n muß,
wobei der Härteste die Nerven
dabei oft auch pflegt wegzuwerfen.
Bewundernswert diese Gelingen,
ich würd das nie zusammenbringen.
Auf Übung könnt ich nicht
rückblicken
wie soll das Morden da nur glücken,
nichts würde wie im Drehbuch
klappen,
und ich erlitte nichts als Schlappen,
und dieses wäre Gott behüt,
nicht grade dienlich dem Gemüt.

Was noch vom Morden ab mich hält
und es mir ordentlich vergällt,
ist diese Krux mit dem Motiv,
schon deshalb ginge alles schief.
Denn schließlich muß ein Mord sich
lohnen,
und erbte ich einmal Millionen,
so wär als Erbin ich nun mal
Nutznießerin im Todesfall.
Verdächtig wäre sicherlich,
auf Grund dessen gerade ich.
Wenn auch der Tante lange schon
in ihrer Lebenssituation
soviel Millionen zu besitzen
auf Grund des Alters nichts mag
nützen,
ich aber damit sicher dann
doch allerhand anfangen kann,
so muß ich sagen, irgendwie
ist sie mir wert, ja, mag ich sie.
Mich über ihren Tod zu freun
würd mich beschämen, würd ich
scheun.
Und dann, ich leb', bedenk' ich's
recht
ohne Millionen auch nicht schlecht.
Drum will ich es nicht übertreiben
brav vor dem Bildschirm sitzen
bleiben,
will weiter nur zum Hirntrainieren
die vielen Nervenkitzel spüren,
von Kommissaren dies perfekte,
jedoch nichts desto Trotz entdeckte,
gekonnte Morden den Insassen
der Fernsehkrimis überlassen.